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Formation Continue du Supérieur
24 décembre 2011

Furcht vor der Fremde

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/5/5f/Sueddeutsche-zeitung.gifChristopher Schrader. Die Zahl deutscher Studenten im Ausland stagniert weitgehend
Über dem Auslandsstudium hängt ein 'gläsernes Dach', sagt Ulrich Grothus vom Deutschen Akademischen Austauschdienst. 'Wir kommen seit vielen Jahren nicht über die Marke von ungefähr einem Drittel der Studierenden hinaus, die einen Teil ihres Studiums im Ausland verbringen.' Insbesondere bei Lehramtskandidaten sowie angehenden Ingenieuren und Naturwissenschaftlern gebe es weniger Neigung, ein Semester oder zwei an einer Hochschule in einem fremden Land zu verbringen, erklärten Grothus und andere Experten vergangene Woche in Berlin bei einem Fachgespräch über die 'Auslandsmobilität deutscher Studierender' im Bildungsausschuss des Bundestages.
Die Zahl von 'ungefähr einem Drittel' ist immerhin keine ganz schlechte Nachricht. Seit das Studium im sogenannten Bologna-Prozess umstrukturiert wurde, der Bachelor- und Master-Abschlüsse statt Magister und Diplome vorsieht, hatte es immer wieder Klagen gegeben, die Studenten kämen nun überhaupt nicht mehr ins Ausland. Bis zum Ende der Master-Phase verbringen aber nach aktuellen Zahlen des Hochschul-Informations-System (HIS) 33 Prozent der Universitäts- und 31 Prozent der Fachhochschulabsolventen mindestens drei Monate studienbedingt jenseits deutscher Grenzen.
Hinzu käme inzwischen ein kleiner Anteil von Studenten, die nach dem Bachelor sogar den ganzen Master an einer ausländischen Hochschule machten, sagt Ulrich Heublein von HIS. Damit seien die Zahlen aus dem Jahr 2007, als es noch überwiegend das System der alten Abschlüsse gab, fast erreicht.
Allerdings nannten die Experten den Mitgliedern des Ausschusses auch Probleme: Die Zahl der generell am Thema Desinteressierten ist nach HIS-Zahlen seit 2009 von 32 auf 38 Prozent gestiegen. Auch seien viele der Auslandsstudenten womöglich Flüchtlinge vor dem strengen Numerus clausus in Deutschland, sagt Achim Meyer auf der Heyde vom Deutschen Studentenwerk. Zudem gebe es eine soziale Schieflage: Studenten aus einkommensschwächeren Elternhäusern gingen deutlich seltener ins Ausland.
Schwierig ist zudem die Anerkennung ausländischer Studienleistungen durch die Heimathochschule. Darüber klagen Studenten immer wieder. Auch die Hochschulrektorenkonferenz räumt hier Probleme ein: Bei Professoren und Verwaltungen das Bewusstsein zu wecken, dass man 'gleichwertige, aber nicht gleichartige Leistungen aus dem Ausland' akzeptieren solle, sei ein 'langfristiger Prozess'. Bei dieser Antwort entfuhr es dem Grünen-Abgeordneten Kai Gehring: 'Das ist doch unglaublich. Wir sind im zwölften Jahr des Bologna-Prozesses, der eigentlich das Auslandsstudium erleichtern sollte.'

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