Von Tatjana Thamerus. Deutschland mag sich nicht gern geschlechtsneutral ausdrücken. Warum eigentlich? Andrea sitzt in der Kirche, wie jede Woche. Der Pfarrer spricht zur Gemeinde: „Meine Brüder und Schwestern...“ Ein normaler Gottesdienst, doch Andrea fühlt sich verletzt, missachtet: "Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr hinhören."
Nach dem Training kommt eine Frau zu Kim und sagt: "Entschuldigen Sie, Frau Winkler…" Kim muss schlucken und fühlt einen stechenden Schmerz.
Andrea und Kim, beide heißen eigentlich anders, haben eines gemeinsam: Sie kommen in der deutschen Sprache nicht vor. Sie sind intersexuell. Jedes Mal, wenn sie angesprochen werden, bei jedem Formular, das sie ausfüllen, bei jedem Antrag, den sie stellen, sind sie unsichtbar. Mehr...
8 janvier 2016
Brauchen wir eine genderneutrale Sprache?
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